Der Tunnelblick ist ein Sehphänomen, bei dem sich der Blickwinkel immer mehr verengt und die visuelle Wahrnehmung eingeschränkt ist.iStock/Tunatura

Das Wichtigste in Kürze

  • Schätzungen zufolge kann der Mensch normalerweise in einem 180 Gradwinkel sehen.
  • Ein Tunnelblick ist meist Hinweis auf eine Erkankung, kann aber auch als Begleiterscheinung auftreten.
  • Je nach Ursache kann der Tunnelblick behandelt werden. In bestimmten Fällen tritt er nur vorübergehend auf.

Bei einem Tunnelblick können bestimmte visuelle Reize nicht mehr oder nur fehlerhaft wahrgenommen werden, die vom Umfeld ausgehen. Als Ursache dafür kommen Augenkrankheiten, aber auch psychologische Gründe oder Stresszustände infrage.

Durch das Sehen erhalten wir Informationen über unsere Umgebung. Normalerweise konzentrieren wir uns dabei auf das, was sich direkt vor uns befindet. Bewegt oder verändert sich etwas in der Nähe, am Rande des Gesichtsfeldes, nehmen wir dies durch unsere Fähigkeit des peripheren Sehens ebenfalls wahr.

Der Mensch kann im 180 Gradwinkel sehen ohne den Kopf zu drehen

Schätzungen gehen davon aus, dass der Mensch bis zu 180 Grad sehen kann, ohne den Kopf zu bewegen. Das zentrale Sehen nimmt davon lediglich 30 Prozent auf, während über das periphere Sehen die restlichen 70 Prozent erfasst werden.

In bestimmten Fällen, etwa beim Auftreten eines Tunnelblicks, nimmt das periphere Sehen ab, versagt oder ist eingeschränkt. Bei moderaten und schweren Fällen entsteht das Gefühl, als würde man durch eine Röhre blicken.

Häufig wird die Veränderung nicht gleich bemerkt. Trotzdem es gelingt, sich weiterhin problemlos auf Objekte zu konzentrieren, die sich vor einem befinden, kommt es zu einem teilweisen Sehverlust. Das Blickfeld ist eingeschränkt.

Anzeichen und Symptome

Der Tunnelblick ist oft selbst Anzeichen für eine Augenkrankheit, einen neurologischen Zustand oder andere medizinische Probleme. Er kann mit diversen Begleitsymptomen auftreten:

  • Verdunkelte oder diffuse Peripherie (seitliches Sehen)
  • Eingeschränkte räumliche Sicht
  • Notwendigkeit den Kopf zu drehen, um richtig fokussieren zu können
  • Verminderte Orientierungsfähigkeit und Navigationsprobleme beim Gehen
  • Schwindelgefühl in offenen Räumen
  • Schwierigkeiten, sich in überfüllten Räumen oder Menschenansammlungen zu bewegen
  • Häufiges Stolpern über Gegenstände oder Personen
  • Eingeschränkte Sicht bei gedämpften Licht und Dunkelheit

Ursachen für einen Tunnelblick

Das Auftreten eines Tunnelblicks kann unterschiedlichste Ursachen haben, sowohl körperliche wie auch psychische:

  • Glaukom (Grüner Star)
  • Retina pigmentosa
  • Augeninfarkt oder Gefässverschlüsse
  • Netzhautablösung
  • Stressbedingte Sehstörungen
  • Gehirnschädigung durch Schlaganfall, eine Erkrankung oder Verletzung
  • Neurologische Erkrankungen wie Entzündung des Gehirns oder Tumore
  • Hypertonie (niedriger Blutdruck)
  • Migräne
  • Sehnerventzündung
  • Gehirnerschütterung

Früherkennung und Behandlung

Abhängig von der Ursache ist eine Behandlung des Tunnelblicks möglich. Bei Migräne und Hypertonie tritt er meist nur vorübergehend auf und bei Schlaganfällen verbessert er sich in der Regel von selbst. Wenngleich ein Tunnelblick nicht in allen Fällen rückgängig gemacht werden kann, hilft die frühzeitige Diagnose und Behandlung, weitere Sehschäden und Erblindung zu verhindern.

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Quelle: Bessergesundleben.de

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