Grüner Star ist heimtückisch. Nur eine Früherkennung schützt vor Erblindung. iStock/Ivan-balvan

Das Wichtigste in Kürze

  • Grüner Star ist eine komplexe Augenkrankheit, die oft lange unbemerkt bleibt.
  • Die unwiderufliche Schädigung des Sehnervs führt ohne Behandlung zur Erblindung.
  • Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen und Glaukomscreenings sind auch für alle ohne Sehfehler oder Sehbeschwerden wichtig.

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) litten 2019 weltweit rund viereinhalb Millionen Menschen an Blindheit infolge eines Grünen Stars. Schätzungen zufolge liegt die Zahl derer, denen aufgrund des Grünen Stars ein Sehverlust droht, bei über elf Millionen. Was sind die Ursachen und Risikofaktoren? Welche Rolle spielt der Augendruck?

Was ist Grüner Star?

Der Grüne Star, im Fachjargon Glaukom genannt, ist eine komplexe Krankheit mit unterschiedlichen Erscheinungsformen. Es handelt sich hierbei grundsätzlich um eine Schädigung des Sehnervs, also des Nervs, der das Auge mit dem Gehirn verbindet. Gesichtsfeld (seitliches Sehen) und Sehschärfe werden in der Folge beeinträchtigt. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang der sogenannte Augendruck oder auch Augeninnendruck. Ab dem 60. Lebensjahr erhöht sich das Risiko, an Grünem Star zu erkranken, um das Sechsfache.

Was sind Risikofaktoren für den Grünen Star?

  • Erhöhter Augeninndruck
  • Alter 60+
  • Genetische Faktoren wie ein vermehrtes Auftreten von Grünem Star in der Familie
  • Ethnizität – Menschen mit lateinamerikanischer und afrikanischer Abstammung tragen ein erhöhtes Risiko
  • Kurzsichtigkeit (Myopie)
  • Diabetes mellitus
  • Dauereinnahme bestimmter Medikamente wie Kortison
  • Schlafapnoe
  • Operationen
  • Traumata
  • Genetisch bedingte Faktoren, die bei oder bereits vor der Geburt auftreten
  • Entzündliche Augenerkrankungen (z. B. Uveitis)
  • Verdickung der Augenlinse

Wie wirkt sich der Grüne Star auf das Sehen aus?

Je nach Art des Glaukoms können ein plötzlicher Anstieg des Augendrucks und starke Schmerzen Anzeichen für die Krankheit sein. Meistens macht sich der Grüner Star aber erst dann bemerkbar, wenn der Sehnerv und die Netzhaut bereits unwiderruflich geschädigt sind. Im Frühstadium der Erkrankung stellen gar nur wenige Betroffene überhaupt eine Beeinträchtigung ihrer Sehfähigkeit fest. Der Grüne Star beeinträchtigt das periphere (seitliche) Sehen. Zu den Symptomen zählen Tunnelblick, ein eingeschränktes Gesichtsfeld, die Wahrnehmung von farbigen Ringen um helle Lichtquellen sowie ein allgemeiner Verlust der Sehschärfe und Kontrastwahrnehmung. Manchmal führt ein Glaukom auch zu kompletten Gesichtsfeldausfällen. Grüner Star kann ein oder beidseitig auftreten und unbehandelt den völligen Verlust der Sehkraft nach sich ziehen. Ein Glaukom ist heimtückisch. Es entwickelt sich lautlos und schleichend. Grund dafür ist die Fähigkeit des Gehirns, sich bei beeinträchtigter Sehfähigkeit den Veränderungen anzupassen und die fehlenden Informationen zu vervollständigen, sodass Betroffene die Symptome lange Zeit nicht bemerkt.

Wie dem Grünen Star vorbeugen?

Leider gibt es keine Vorbeugung für den Grünen Star. Durch eine gute Kontrolle der mit der Augenkrankheit assoziierten Risikofaktoren kann eine Erblindung jedoch abgewendet werden. Bei Vorhandensein eines erhöhten Risikos ‒ zum Beispiel aufgrund Abstammung, einer Diabeteserkrankung, einer familiären Vorbelastung oder des Alters ‒ ist es wichtig, regelmässig ein Glaukomscreening durchführen zu lassen. Auch der individuelle Lebensstil kann für das Auftreten der Erkrankung eine Rolle spielen. Das Risiko, an Grünem Star zu erkranken, lässt sich erheblich verringern, indem etwa Bluthochdruck vermieden, Schlafapnoe unter kontrolliert und Kortisonbehandlungen ärztlich überwacht werden.

Alarmsignale, die nicht ignoriert werden sollten:

  • Chronische Kopfschmerzen
  • Verschwommenes Sehen
  • Schmerzen hinter dem Auge
  • Tränende Augen

Bei einem oder mehreren dieser Symptome ist ein Glaukomscreening angezeigt.

Wann ist ein Augencheck – insbesondere eine Augendruckmessung – wichtig?

Jeder sollte regelmässig Augenvorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Mindestens alle zwei Jahre gehört ein Glaukomscreening dazu, besonders ab dem 40. Lebensjahr. Auch wer keine Sehhilfe wie Brille oder Kontaktlinsen trägt und keine Sehbeschwerden hat, sollte darauf achten, regelmässig einen Augengesundheitscheck beim Gesundheitsoptiker vornehmen zu lassen. Diabetiker, Personen über 60 Jahre oder einer familiären Vorbelastung empfiehlt sich ein jährliches Glaukomscreening.

Behandlung von Grünem Star

Die Behandlung von Grünem Star erfolgt aufgrund der Komplexität des Krankheitsbildes immer individuell. Anders als beim Grauem Star, der durch eine Operation behoben werden kann, gibt es beim Glaukom nicht die eine ideale Behandlungsmethode.

Vereinbaren Sie am besten gleich einen Termin für einen Augencheck bei Ihrem Gesundheitsoptiker in der Nähe. Gerne beantworten wir auch alle Fragen rund um die Augengesundheit.

Quelle: Zeiss.de

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