Beim Skifahren sind die Augen besonders gefordert: Scharfes Sehen und opitmaler Schutz sind unverzichtbar.Christian ter Maat/Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Schlecht Sehen ist Ursache für über 50 Prozent der Skiunfälle.
  • Eine Alltagssonnenbrille ersetzt auf der Skipiste nicht die Sportbrille.
  • Für Fehlsichtige gibt es verschiedene Alternativen.

Herausforderung für die Augen

Beim Skifahren und Snowboarden sind die Augen besonders gefordert. Schnelle Tempi und Richtungswechsel, Bodenunebenheiten, vereiste Flächen, diffuses Licht, blendende Helligkeit durch die Schneereflexion oder Schneefall und Nebel machen scharfes Sehen und uneingeschränkte Wahrnehmung gerade auf der Piste unverzichtbar.

Hinzu kommt der Fakt, dass die UV-Strahlung im Hochgebirge besonders aggressiv ist und die schneebedingte Reflexion die Augen auch von unten so stark blenden kann, dass ihre Gesundheit gefährdet ist. Zudem sollten die Augen auch vor Fahrtwind, Kälte und Eiskristallen geschützt werden. Andernfalls riskiert man schmerzhafte Folgen wie Lidkrämpfe, starken Tränenfluss, Augentrockenheit oder gerötete Bindehaut.

Warum eine Sportbrille im Schnee besser ist als eine Alltags-Sonnenbrille?

Anders als im Sommer sind wir im Winter insbesondere in den Bergen und bei Schnee mit unterschiedlichsten Lichtverhältnissen konfrontiert. Sie stellen erhöhte Anforderungen an unser Sehen und damit an die Brillengläser, die das optimal ermöglichen, aber auch an die Form und den Sitz der Brille.

Zum UV-Schutz kommt der Blendschutz

Ausser einem sicheren UV-Schutz muss die passende Brille auch einen optimalen Blendschutz gewährleisten. Gemeint ist damit die Lichtabsorption, die durch die Tönungsstufe und Farbe der Brillengläser reguliert wird. Das grelle Licht im Hochgebirge macht daher eine dunklere Tönung erforderlich. Bei Nebel und Schneefall wirken bestimmte Farben kontrastverstärkend und verbessern so das Sehen erheblich. Die meisten Sportbrillen verfügen daher über verschiedenfarbige Filter, die man je nach Lichtverhältnissen und individuellen Bedürfnissen bequem selbst wechseln kann.

Grösse, Form und Sitz sind wichtig

Neben oben erwähnten Kriterien im Bezug auf die Gläser muss eine Sportbrille für die jeweilige Sportart funktionell sein. Sportbrillen sind meistens gewölbt und verfügen über breitere Bügel, die auf der Seite gut schliessen. Dabei darf aber das Gesichtsfeld, also die seitliche Sicht, nicht «scheuklappenmässig» eingeschränkt werden. Wintersportler sollten darauf achten, dass die Brille auch nach unten gut abschliesst, damit die Augen vor der Strahlung geschützt sind, die vom Schnee reflektiert wird. Voraussetzung für die Erfüllung dieser Anforderungen ist die optimale Passform der Sportbrille. Sie darf nicht zu klein oder zu gross sein, muss bequem und stabil sitzen, damit sie nicht verrutscht.

Die richtige Sportbrille für Fehlsichtige

Wer auf eine korrigierte Lösung angewiesen ist, um gut zu sehen, dem bieten sich für den Wintersport verschiedene praktische Lösungen:

Der Trick mit dem Clip

Viele Sportbrillen bieten die Möglichkeit, ein korrigiertes Glas mit einem Clip leicht und stabil auf der Innenseite vor den Filtergläsern der Brille zu fixieren. So ist die Sehstärke jederzeit gegeben und die verschiedenen Gläser der Sportbrillen können je nach Bedarf normal ausgetauscht werden.

Korrigierte Gläser für Filter-Wechselmuffel

Es gibt Brillenträger, die sagen, dass sie die diversen Gläser ihrer Sportbrille ohnehin nie wechseln, weil sie beispielsweise eine bestimmte Tönung am liebsten haben und diese ihre Bedürfnisse abdeckt. Denen ist am besten mit einem entsprechend korrigiertem Glas direkt in der Brille gedient.

Korrigierte Wechselfilter

Natürlich können Fehlsichtige auch alle für die Sportbrille passenden, unterschiedlich getönten und farbigen Gläser als individuell korrigierte Variante erhalten. Das ist allerdings eine relativ kostspielige Lösung.

Bei Kontaktlinsen auf Sauerstoffdurchlässigkeit achten

Gerne greift, wer fehlsichtig ist, beim Sport auf Kontaktlinsen zurück und muss sich damit um die Korrektur bei der Sportbrille nicht mehr sorgen. Wichtig ist hier, dass auf Linsen geachtet wird, die möglichst sauerstoffdurchlässig ist. Denn die Muskeln brauchen bei Bewegung mehr Sauerstoff, das kann auch für die Hornhaut im Auge gelten. Diese nimmt den benötigten Sauerstoff aber nicht nur durch das sogenannte Kammerwasser im Auge auf, sondern auch durch die Luft von aussen. Eine nicht sauerstoffdurchlässige Linse behindert diesen Prozess. Silikon-Hydrogel-Linsen bieten in der Regel eine Sauerstoffdurchlässigkeit von bis zu 90 Prozent. Bei einer herkömmlichen Silikonlinse liegt sie bei nur etwa 20 bis 35 Prozent. Die Kontaktlinsen sollten ausserdem gut angepasst sein.

Es gibt nicht DIE perfekte Brille für alle, daher ist Beratung wichtig!

Die Anforderungen an eine Sportbrille sind sehr individuell. Gesichts- und Kopfform, aber auch Sehgewohnheiten und die Art der Fehlsichtigkeit spielt bei der Auswahl der passenden Sportbrille eine entscheidende Rolle. Sehr gerne zeigen wir Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten, die für Sie persönlich am besten geeignet sind, damit sie mit scharfen Blick gut geschützt und unfallfrei durch den Winter kommen.

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