Der Begriff „Trockenes Auge“ beschreibt den Zustand, wenn die Tränenflüssigkeit nicht mehr ausreicht, die Bindehaut und die Hornhaut angemessen zu befeuchten. Der medizinische Fachbegriff für die Benetzungsstörung der Augenoberfläche ist Sicca-Syndrom. Das „Trockene Auge“ zählt zu den am meisten verbreiteten Erkrankungen des Sehorgans. Besonders häufig tritt es im mittleren Alter auf und Frauen sind häufiger davon betroffen. Auch gewisse Medikamente, Krankheiten, überheizte Räume, Zigarettenrauch, Klima- oder Autobelüftungsanlagen sowie Bildschirmarbeit («Office-Eye-Syndrom») können die Augen austrocknen.

Trockene Augen äussern sich durch ein Fremdkörpergefühl im Auge. Manche Menschen umschreiben die Beschwerden als ein Gefühl, als ob sie Sand in den Augen hätten. Das Gefühl entsteht dadurch, wenn die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit gestört und der schützende Tränenfilm über die Hornhaut nicht mehr intakt ist.

Um beschwerdefrei sehen zu können, bedarf es einer gleichmäßigen Benetzung der Augen durch die Tränenflüssigkeit. Der so genannte Tränenfilm wird von verschiedenen Drüsen produziert, die sich in den Augenlidern, an den Lidrändern, in der Augenhöhle und der Bindehaut befinden.

Der Tränenfilm ist 18 Mikrometer dünn und besteht aus drei Schichten:

  • Die innere Schleimschicht sorgt dafür, dass der darüber liegende Flüssigkeitsfilm überhaupt auf Horn- und Bindehaut haftet.
  • Die mittlere wässrige Schicht macht den Hauptanteil der Tränenflüssigkeit aus. Sie enthält keimabtötende Substanzen und schützt somit vor Infektionen.
  • Die oberste Fettschicht sorgt dafür, dass der Tränenfilm gleichmäßig verteilt und stabilisiert wird, indem sie die Verdunstung verlangsamt.

Der Tränenfilm wird bei jedem Lidschlag erneuert und hat verschiedene Aufgaben:
Er hält den Augapfel glatt und geschmeidig, und schützt vor Infektionen. Außerdem bildet die Flüssigkeit eine optisch klare und ebene Grenzfläche zur Luft – eine wesentliche Voraussetzung für gutes Sehen.

Trockene Augen sind gegen Krankheitskeime schlecht geschützt, und es kann zu Infektionen kommen. Deshalb soll man trockene Augen auf jeden Fall behandeln – sei es mit Augentropfen oder künstlichen Tränen. Im Freien, zum Beispiel im Schnee oder bei Wind, hilft es, eine Sonnenbrille zu tragen, damit die Augen vor dem zusätzlichen Austrocknen geschützt sind. Genauso gehört eine Schwimmbrille zum Schwimmen im Hallenbad. Bei wiederkehrenden oder chronischen Beschwerden sollte ein Augenarzt aufgesucht werden.

Was kann man vorbeugend tun? Sorgen sie zum Beispiel für eine ausreichende Befeuchtung in den Zimmern. Dies kann beispielsweise durch das Aufstellen von Pflanzen erfolgen oder durch einen Luftbefeuchter (vor allem im Winter empfehlenswert) und trinken sie genug. Pro Tag sollten Sie rund 1,5 Liter Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte trinken. Wer häufig am Computer arbeitet, sollte es sich angewöhnen, bewusst immer mal wieder zu zwinkern oder zu gähnen, weil dies die Tränen in die Augen treibt. Oder ganz einfach eine kurze Pause machen, kurz aus dem Fenster schauen oder einige Schritte gehen.

Viele Kontaktlinsenträgerinnen und -träger kennen das Problem der trockenen Augen nur allzu gut. Wichtig ist, die Linsen mit hypoallergenen oder schonenden Pflegemitteln regelmässig und korrekt zu reinigen. Kurzfristig können Kontaktlinsen auch mit Nachbenetzungslösungen befeuchtet werden. Lassen Sie sich von Ihrem Gesundheitsoptiker beraten.

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