Ein Schwindelgefühl hat jeder schon erlebt.Photo by Fred Kearney on Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Schwindel
  • Das eigentliche Gleichgewichtsorgan ist das Innenohr

Ein Schwindelgefühl hat jeder schon erlebt. Es ist ein Gefühl, das mit grosser Unsicherheit bezüglich der eigenen Lage verbunden ist. Es fehlt das Gleichgewicht und man denkt, man würde schwanken. Teilweise dreht sich alles. Von diesem Drehen kommt auch der Fachausdruck „Vertigo“. Vertigo bedeutet Umdrehung auf Latein.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Schwindel. Es gibt den unsystematischen Schwindel, der schwer zu beschreiben ist, weil er sich nicht immer gleich anfühlt und den systematischen. Der Systematische fühlt sich immer gleich an und wird je nach vorherrschendem Gefühl in die folgenden Arten unterschieden:

  • horizontaler Drehschwindel (Gefühl Karussell zu fahren)
  • Schwankschwindel (Schiffsdeckgefühl)
  • senkrechter Drehschwindel (Liftgefühl)
  • einseitige Fallneigung

Der systematische Schwindel kann Reaktionen, wie Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, Schweißausbrüche und Ohnmacht hervorrufen. Genau zu bestimmen, wie sich der Schwindel anfühlt, ist wichtig, um die möglichen Ursachen einzugrenzen. Der Schwindel ist nämlich keine Krankheit sondern nur ein Symptom, sprich ein Zeichen für ein anderes Problem.

Wie aber entsteht er?

Das Gleichgewichtssystem ist komplex und es sind verschiedene Körperteile involviert. Das eigentliche Gleichgewichtsorgan ist das Innenohr, das die Lage im Raum anzeigt. Dann sind die Rezeptoren in den Muskel, Sehnen, Gelenken, Fusssohlen und generell auf der Haut wichtig, weil diese Druck wahrnehmen, die Position der Gelenke registrieren oder einen Luftzug wahrnehmen können. Natürlich ist das Auge ebenfalls sehr wesentlich, weil es das Stillstehen oder die Art der Bewegung „sieht“. All dies melden sie dem Gehirn, dass dann quasi Bescheid weiss über die aktuelle Haltung und Bewegung des Körpers. Das Zentrum, wo das passiert im Gehirn, nennt sich dementsprechend Gleichgewichtsszentrum (vier Vestibulariskerne).

Wir wissen deshalb also jederzeit in welcher Lage wir uns befinden, in welcher Stellung oder wie wir uns bewegen. Gibt es dabei Widersprüche in den Informationen aus diesen verschiedenen Quellen, entsteht ein Schwindelgefühl. So lässt sich auch erklären, wieso der Schwindel gerne auch nach plötzlichen Stellungswechseln wie, z.B. beim Aufstehen, schnellen Kopfbewegungen und dem Hinlegen etc.passieren. Normalerweise geht dieser Schwindel nach wenigen Sekunden zurück. Er gehört zu den nichtkrankhaften Schwindelursachen, weil er nicht durch krankhafte Beschädigung eines diese oben beschriebenen Systeme  (Körperteile) hervorgerufen wird. Es sind sogenannte Kinetosen, also Bewegungskrankheiten. In der „Schaltzentrale“ kommt einiges durcheinander, weil es von einem  System z.B. Stillstand gemeldet erhält und von einem anderen Bewegung. In Folge wird das vegetative Nervensystem aktiviert und dem Betroffenen wird es schwindlig, er bekommt Schweissausbrüche und muss sich gar übergeben. Die bekannteste Bewegungskrankheit ist die Seekrankheit. Hier nimmt unter Deck das Auge keine Bewegung wahr, aber das im Gleichgewichtsorgan des Innenohrs wird ein Schwanken registriert und gemeldet. Das selbe kann auf einer Kilbibahn, im Flugsimulator oder beim Computerspielen passieren (wo das Auge die Bewegung sieht, der Körper sich aber nicht bewegt).

Krankhafte Schwindel nennt man jene, wo eines oder mehrere der Teile des Gleichgewichtssystems beschädigt sind. Dies beispielsweise bei einem Schleudertrauma, bei Tumoren oder Multiple Sklerose oder bei giftigen Einflüssen, wie unter Drogen oder Alkohol, wo das Gleichgewichtssysstem gestört wird. Beim unsystematischen Schwindel können Herzkreislauferkrankungen (z.B. zu niedriger aber auch zu hoher Blutdruck, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Gefäßverkalkungen), Epilepsie, Augenerkrankungen, Probleme mit der Halswirbelsäule (vertebragener Schwindel) aber auch psychische Erkrankungen (z.B. Psychosen, Angstzustände, Höhenangst) die Ursache sein.

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