Mit Katzen zu schmusen, kann das Risiko für eine Toxoplasmose erhöhen.Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Toxoplasmose kann Entzündungen der Augen nach sich ziehen.
  • Im schlimmsten Fall kann das zu einer Erblindung führen.
  • Mit einfachen Tipps schützen Sie sich vor der Krankheit.

Was ist Toxoplasmose und wie infiziert man sich?

Die Infektionskrankheit Toxoplasmose gehört zu den sogenannten «Zoonosen» und ist eigentlich eine Tierkrankheit. Sie wird durch den einzelligen Parasiten Toxoplasmose gondii verursacht. Vermehren kann sie dieser nur im Dünndarm einer Katze. Sie ist daher der Endwirt. Mit dem Kot scheidet sie die Eier des Parasiten, sogenannte Oozyten aus, die in den Erdboden gelangen. Schweine, Rinder, oder Vögel nehmen die Erreger über Futterpflanzen auf und fungieren als Zwischenwirte. Auch der Mensch kann sich mit Toxoplasmose infizieren. Das geschieht zum Beispiel bei Gartenarbeit im direkten Kontakt mit den in der Erde befindlichen Oozyten oder durch den Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch und Wurst oder unsauberem Gemüse und Salat. Katzenhalter können beim Reinigen der Katzentoilette oder durch Kotrückstände am Fell der Katze mit Toxoplasmose gondii in Kontakt geraten.

Welche Symptome treten auf?

Menschen jeden Alters können eine Toxoplasmose «auflesen». Meistens verläuft die Infektion harmlos und völlig unbemerkt. Selten treten grippeähnliche Beschwerden wie leichtes Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen, geschwollene Lymphknoten oder Augenentzündungen auf. Gefährlich kann die Infektion allerdings für Immungeschwächte und Schwangere werden. Wird ein Fötus im Mutterleib mit Toxoplasmose gondii infiziert, kann dies nicht nur zu einem Wasserkopf oder einer Fehlgeburt führen. Kommt das Kind trotz einer Infektion vor der Geburt scheinbar gesund zur Welt, können sich oft noch Monate und sogarJahre später Folgeschäden bemerkbar machen. Dazu gehören auch Entzündungen der Netzhaut und Aderhaut des Auges. Man spricht dann von Okulärer Toxoplasmose. Die Folge kann Erblindung sein. Es ist in Medizinerkreisen mittlerweile umstritten, ob die Okuläre Toxoplasmose, wie lange angenommen, nur durch eine vorgeburtliche Infektion ausgelöst wird oder auch durch eine Infektion nach der Geburt hervorgerufen werden kann.

Einmal infiziert, lebenslang immun 

Es ist gut möglich, dass langjährige Katzenhalter irgendwann bereits eine Toxoplasmose durchgemacht haben. Bei einer solchen Infektion bildet bei gesunden Menschen das Immunsystem selbstständig Antikörper und sorgt für eine lebenslange Immunität. Mit einem Antikörpertest sind diese nachweisbar. Für Schwangere, die entsprechende Antikörper besitzen ist davon auszugehen, dass sie sich während der Schwangerschaft nicht erneut infizieren und demnach auch keine Gefahr für das ungeborene Kind besteht. Bei allen Frauen mit Kinderwunsch oder spätestens in der Frühschwangerschaft ist eine Blutuntersuchung auf Toxoplasmose ratsam, um Gewissheit zu erlangen. Wird während der Schwangerschaft eine Erstinfektion mit dem Erreger festgestellt, sollte geprüft werden, ob auch der Fötus infiziert ist. Das geschieht meist über eine Fruchtwasseruntersuchung, bei der das Fruchtwasser auf Erbgut des Erregers untersucht wird.

So beugen Sie Toxoplasmose vor

Eine Reihe von Verhaltensregeln verringert das Risiko einer Toxoplasmose-Ansteckung. Besonders Schwangere, die noch keine Toxoplasmose-Infektion durchlebt haben, sollten diese beherzigen: 

  • Nach Berührung von rohem Fleisch oder Gemüse Hände mit Wasser und Seife waschen.
  • Benutzte Küchengeräte nach der Verarbeitung von Fleisch oder Gemüse gründlich reinigen.
  • Keine rohen Fleisch- oder Wurstwaren, wie Hackfleisch, Tartar, Carpaccio, Mettwurst, Salami oder Rohschinken essen.
  • Ungenügend erhitzte Fleisch- und Wurstwaren, insbesondere aus Schweine-, Lamm- oder Ziegenfleisch meiden. Um Oozysten abzutöten, muss Fleisch auf eine Kerntemperatur von mindestens  50°C erhitzt werden.
  • Lebensmittel aus der Erde, wie Kartoffeln oder Rüebli getrennt von anderen Lebensmitteln aufbewahren, damit diese nicht ebenfalls kontaminiert werden können.
  • Gemüse, Salate und Früchte vor dem Verzehr waschen, schälen oder kochen
  • Bei der Gartenarbeit Handschuhe tragen und hinterher gründlich Hände waschen.
  • Katzen nicht mit rohem Fleisch, sondern mit Fertig- oder Trockenfutter füttern.
  • Katze nicht küssen und nach dem Kontakt mit den Tieren die Hände gründlich waschen.
  • Katzentoilette täglich mit heissem Wasser reinigen. Besonders gefährdete Menschen wie Schwangere sollten diese Aufgabe anderen überlassen.
  • Sandspielkasten bei Nichtbenutzung abdecken. So wird verhindert, dass er von Katzen als Toilette benutzt wird.
  • Besonders gefährdete Menschen sollten keine freilaufenden Katzen streicheln.
  • Kein ungefiltertes Wasser aus Seen und Bächen trinken Es kann mit den Oozysten des Toxoplasmose-Erregers verunreinigt sein.

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