Ein Sehtest sollte so selbstverständlich sein wie der Routinesbesuch beim ZahnarztiStock/Inside Creative House

Das Wichtigste in Kürze

  • Wird Kurzsichtigkeit früh erkannt, lässt sie sich aufhalten.
  • Weitsichtigkeit macht vor keinem Halt. Sie zeigt sich ab Mitte 40.
  • Mit zunehmenden Alter steigt das Risiko für ernste Augenerkrankungen.

Mehr als 90 Prozent aller Sinneseindrücke nehmen wir über die Augen wahr. Das macht sie zu unserem wichtigsten Sinnesorgan. Dennoch schenken wir seiner Gesunderhaltung oft viel zu wenig Aufmerksamkeit. Sehstörungen und -defizite entwickeln sich in den meisten Fällen schleichend und lange unbemerkt. Werden sie nicht rechtzeitig erkannt, kann das fatale Folgen haben. Das Sicherheits- und Unfallrisiko im Alltag steigt und Behandlungserfolge verringern sich. Ein einfacher Sehtest, der regelmässig erfolgt, sorgt für Sicherheit und Lebensqualität.

Kurzsichtigkeit früh erkennen

Die Kurzsichtigkeit bei Kindern steigt laut Expertenstudien rasant an. Sie entwickelt sich meist zwischen dem 7. und 20. Lebensjahr. Wer aber beim Lernen schlecht sieht, bleibt in Sachen Leistung auf der Strecke und im Strassenverkehr wird eine unentdeckte Kurzsichtigkeit schnell lebensgefährlich. Spätestens mit den Schulstart sollte ein Sehtest für den Nachwuchs zur Routine werden: bei kurzsichtigen Kindern oder Auffälligkeiten jährlich, bei Normalsichtigen alle drei Jahre. Wird die Kurzsichtigkeit bei Kindern frühzeitig erkannt, kann sie dank innovativer Gläser gebremst oder sogar gestoppt werden.

Fortschreiten der Kurzsichtigkeit verhindern

Spätestens beim obligatorischen Sehtest für den Führerschein zeigt sich bisher unentdeckte Kurzsichtigkeit. Wird sie mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigiert, lebt es sich entspannter und sicherer. Da Kurzsichtigkeit bis etwa zum 30. Lebensjahr fortschreitet, ist eine frühe Korrektur mit Brille oder Linsen umso wichtiger, um sie aufzuhalten.

Anzeichen für Sehprobleme bei Kindern und jungen Erwachsenen:

Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen

Müde, brennende Augen

Unscharfe Sicht auf Tafeln und Präsentationen in Klassenzimmern und Hörsälen

Anstrengendes Sehen im Nahbereich oder am Computer (Weitsichtigkeit)

Entspannter sehen ab Dreissig

Nach dem Dreissigsten Lebensjahr verändert sich bestehende Kurzsichtigkeit bei den meisten kaum noch. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel. Wem Augengesundheit und Sicherheit im Strassenverkehr wichtig sind, plant als Kurzsichtiger jährliche Sehtests ein. Für Normalsichtige sollte alle drei Jahre ein Sehtest anstehen. Wird das Arbeiten am Computer oder das Sehen im Nahbereich anstrengender, könnte das auf eine beginnende Weitsichtigkeit hindeuten.

Weitsichtigkeit macht vor keinem Halt

Früher oder später entwickelt jeder Mensch eine Weitsichtigkeit (Alterssichtigkeit). Das ist ein normaler altersbedingter Prozess. Das Sehen in der Nähe wird zunehmend unscharf und mühsam. Meistens beginnt das Problem Mitte vierzig. Wer vorher noch nie ein Sehdefizit hatte und eine Sehhilfe benötigte, greift nun zur Lesebrille. Kurzsichtige wechseln zur Gleitsichtbrille oder zu Multifokallinsen. Um Sehveränderungen weiterhin frühzeitig zu entdecken, empfiehlt sich alle zwei Jahre ein Sehtest für die Nähe und Ferne.

Anzeichen für Sehprobleme ab 40:

Anstrengendes Lesen von Etiketten oder Nachrichten auf dem Smartphone

Grösserer Leseabstand zu Buch, Smartphone oder Computerdisplay

Brennende, müde Augen

Trockene Augen

Kopfschmerzen

Sehverschlechterung beim Autofahren, bei Dämmerung und Dunkelheit

Risiko für Augenkrankheiten steigt ab 60

Das Alter macht vor den Augen nicht halt. Ab dem sechzigsten Lebensjahr steigt das Risiko für Augenkrankheiten. Einige treten plötzlich auf und erfordern eine sofortige Behandlung, zum Beispiel Netzhautablösungen. Andere wie Grauer Star oder Makuladegeneration entwickeln sich schleichend über Jahre hinweg. Besonders tückisch ist der Grüne Star (Glaukom), der unbehandelt zur Erblindung führen kann. Ein jährlicher Sehtest und eine jährliche Augenuntersuchung zur Früherkennung eines Glaukoms sollte für alle ab 60 selbstverständlich sein. Da sich Diabetes oft auch auf die Augengesundheit auswirkt, empfiehlt sich zusätzlich ein entsprechender Test auf die Zuckerkrankheit.

Anzeichen für Sehprobleme im fortgeschrittenen Alter:

Sehverschlechterung hinsichtlich Schärfe, Kontraste, Farben, Umrisse oder blinde Flecken

Starke Blend- und Lichtempfindlichkeit

Wahrnehmungsdefizite, Schwindel

Krankhafte Veränderungen des Auges wie plötzlicher Sehverlust, Entzündungen oder Schmerzen

Blitze im Sehbereich oder sich bewegende schwarze Flecken können auf die Gefahr einer Netzhautablösung hinweisen

Vereinbaren Sie am besten gleich einen Termin für einen Sehtest bei Ihrem Gesundheitsoptiker. Gerne beantworten wir auch alle Fragen rund um die Augengesundheit.

Quelle: Kuratorium Gutes Sehen e.V.

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