Schmerzende Augen bei Tageslicht und hellen Bildschirmen weisen auf eine erhöhte Lichtempfindlichkeit hin.iStock/tommaso79

Das Wichtigste in Kürze

  • Lichtempfindlichkeit nimmt mit dem Alter zu, ist aber auch Begleiterscheinung zahlreicher Krankheiten.
  • Ob eine erhöhte Lichtempfindlichkeit vorübergehend oder dauerhaft ist, hängt von der Ursache ab.
  • Das Tragen einer Sonnenbrille hilft bei vorübergehender Lichtempfindlichkeit, verstärkt aber beim Dauergebrauch das Problem.

Wenn die Augen bei Tageslicht, hellen Bildschirmen oder künstlicher Beleuchtung schmerzen, weist das auf Lichtempfindlichkeit hin. Sehr helles Licht trifft das Auge meist unerwartet. Das die Augen dann irritiert reagieren, ist ein völlig natürlicher Schutzreflex und oft unbedenklich. Werden Tages-, Sonnenlicht und Licht von Lampen mit ungeschützten Augen nur schwer auszuhalten, sind die Augen lichtscheu. Im Fachjargon spricht man von Photophobie.

Wie kommt es zur Blendung?

Trifft Licht auf das Auge, aktiviert es normalerweise einen Punkt auf der Netzhaut. Wird es jedoch auf dem Weg dorthin gebrochen, stimuliert es mehrere Netzhautpunkte. Es kommt zur Blendung. Das Auge wird überreizt, reagiert mit einem unscharfen Bild und Tränen. Betroffene klagen häufig über Schmerzen oder Übelkeit.

Was sind Ursachen für starke Lichtempfindlichkeit?

Der Lichteinfall ins Auge wird von der Pupille gesteuert. Sie verengt sich bei Helligkeit und weitet sich bei wenig Licht. Ist dieser Mechanismus gestört, kann zu viel Licht auf die Netzhaut fallen und löst ein Blendungsgefühl aus.

Lichtscheu durch Schäden an Hornhaut, Bindehaut- oder Regenbogenhautentzündung

Auch auf eine Schädigung der Hornhaut etwa durch intensive UV-Strahlung oder bei einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) reagiert das Auge oft mit Lichtscheu. Sie ist ebenso häufige Begleiterin einer schweren Entzündung der Regenbogenhaut.

Lichtempfindlich durch Grauen und Grünen Star

Häufige Ursache für eine starke Blendempfindlichkeit ist eine Linsentrübung, auch Grauer Star oder Katarakt genannt. Bei Kindern und jungen Erwachsenen ist die Augenlinse klar und durchsichtig. Mit zunehmenden Alter verklumpen die Eiweisse im Linseninneren und trüben die Linse. Dadurch wird das eintreffende Licht vermehrt gestreut und verursacht so eine Blendung.

Lichtscheu kann auch bei einem Grünen Star, dem sogenannten Glaukom, auftreten. Diese Augenerkrankung schädigt den Sehnerv und kann bis zu Erblindung führen. Zu den Risikofaktoren für ein Glaukom gehört unter anderem ein zu hoher Augeninnendruck.

Weitere Ursachen und Krankheiten für eine erhöhte Lichtempfindlichkeit

  • Trockene Augen, zum Beispiel nach stundenlanger Bildschirmarbeit oder durch Heizungsluft
  • Zu seltener Lidschlag
  • Allergien oder Unverträglichkeiten von Kosmetika und Pflegemittel
  • Virusinfektion des Auges, zum Beispiel Herpes
  • Entzündung der Aderhaut (Uveitis)
  • Achromasie (Störung der Farbwahrnehmung)
  • Nebenwirkung von Antibiotika und anderen Medikamenten
  • Frische Augenoperation oder pupillenerweiternde Augentropfen vor einer Untersuchung
  • Weiche Kontaktlinsen oder implantierte Multifokallinsen
  • Migräne- und Clusterkopfschmerzen sowie diverse neurologische Erkrankungen
  • Alle Formen eines Schädel-Hirn-Traumas, Hirnhautverletzungen, Hirnblutungen und -tumore.
  • Rheumatische Erkrankungen wie Fibromyalgie oder Rheumatoide Arthritis
  • Epilepsie, Masern, Tuberkulose, Tollwut oder Syphilis
  • Chemotherapie, Corona-Erkrankung, Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) und Fatique-Syndrom

Behandlung nötig oder nicht?

Nicht in jedem Fall ist die Ursache einer erhöhten Lichtempfindlichkeit behandlungsbedürftig. So nimmt zum Beispiel die Lichtempfindlichkeit der Augen auch im Laufe des Lebens zu und ist eine normale Alterserscheinung.

Ob die Lichtempfindlichkeit nur vorübergehend oder dauerhaft ist, hängt von der Ursache ab. Tritt sie plötzlich und stark auf und klingt nicht innerhalb einiger Stunden hat, sollte ein Experte für Augengesundheit aufgesucht werden. Das gilt auch, wenn weitere Symptome wie Rötung der Augen, Tränenfluss oder Schmerzen auftreten. Bei anhaltender starker Lichtempfindlichkeit empfiehlt es sich in jedem Fall die Ursache dafür abklären zu lassen.

Erste Selbsthilfe bei vorübergehender Lichtempfindlichkeit

Ein Migräneanfall ist früher oder später ausgestanden und eine geschädigte Hornhaut kann in wenigen Tagen heilen. Währenddessen hilft es Betroffenen vorübergehend eine Sonnenbrille zu tragen, um die Augen zu entlasten. Das darf jedoch keine Dauerlösung sein, denn beim permanenten Tragen einer Sonnenbrille gewöhnen sich die Augen an das gedämpfte Licht, was das Problem verschlimmern kann. Auch Stress und Schlafmangel wirken sich häufig verstärkend auf die Symptome aus.

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