Kinderaugen sind extrem sonnenempfindlich. Eine gute Sonnenbrille ist daher Pflicht.iStock/vvvita

Das Wichtigste in Kürze

  • Warum müssen Kinderaugen besonders vor UV-Strahlung geschützt werden?
  • Starke Sonneneinstrahlung kann zu Verbrennungen und ernsthaften Augenerkrankungen führen.
  • Woran erkennen Eltern eine gute Kindersonnenbrille?

In der Sommer- und Ferienzeit toben Kinder besonders gerne im Freien. Doch gerade dann ist die UV-Strahlung am intensivsten und selbst bei bewölktem Himmel sehr hoch. Deshalb sollten Eltern nicht nur am Strand und in der Badi darauf achten, dass ihr Kind eine gute Sonnenbrille trägt, sondern auch beim Stadtbummel, auf dem Spielplatz oder beim Herumtollen im Garten.

Warum Kinderaugen extrem empfindlich sind?

Kinder haben im Gegensatz zu Erwachsenen noch keinen körpereigenen, natürlichen Sonnenschutz. In den ersten 12 Lebensmonaten ist die Augenlinse von Babys noch transparent. So können 90 Prozent der UVA- und 50 Prozent der UVB-Strahlung bis zur Netzhaut vordringen. Kinder besitzen zudem grössere Pupillen, klare Augenlinsen und hellere Augen als Erwachsene. Dadurch gelangen mehr UV-Strahlen ins Augeninnere. Erst im Alter von etwa 25 Jahren kann das menschliche Sehorgan einen Teil der UV-Strahlung mit der Netz- und Hornhaut absorbieren.

Bei Babys ist zudem die Blinzelfunktion noch nicht voll ausgeprägt und damit auch noch nicht der Reflex vollständig entwickelt, zum Schutz vor blendendem Sonnenlicht die Augen zu schliessen.

Jeder intensive Sonnenstrahl ist einer zu viel für Kinderaugen. Die Schäden machen sich oft erst Jahre später oder im Erwachsenenalter bemerkbar.

Welche Schäden intensive Sonnenstrahlung auslöst?

Zu starke Sonneneinstrahlung kann Verbrennungen des Auges, vorzeitiges Altern und schwerwiegende Augenkrankheiten verursachen. Dazu gehören etwa Hornhautentzündung (Keratitis) oder grauer Star (Katarakt). Ausserdem erhöht sich das Risiko, an altersbedingter Makuladegeneration zu erkranken.

Brauchen auch Babys eine Sonnenbrille?

Verantwortungsvolle Eltern werden ohnehin darauf achten, ihr Baby nicht der direkten Sonne auszusetzen. Das Dach des Kinderwagens, ein Schirm oder ein leichter Hut mit Schirm der Schatten auf die Augen wirft, sind in unseren Breitengraden in der Regel ausreichend. Sobald das Kind aber laufen kann und unter freiem Himmel oder am Strand herumtollt, darf die Ausstattung mit Hütchen und Sonnenbrille nicht fehlen.

Sonnenbrillen für fehlsichtige Kinder

Ist das Kind fehlsichtig, muss auch die Sonnenbrille mit der Sehstärke des Kindes ausgerüstet sein. Die professionelle Anpassung nimmt Ihr Augenoptiker vor.

Mein Kind trägt Kontaktlinsen mit UV-Schutz. Reicht das?

Nein, auch wenn die Kontaktlinsen einen integrierten UV-Schutz haben, ist die Schutzwirkung für Kinderaugen nicht ausreichend. Die Kontaktlinse bedeckt nämlich nicht das ganze Auge, sondern nur einen Teil. Daher darf auch bei kleinen Kontaktlinsenträgern die Sonnenbrille nicht fehlen.

Worauf sollten Eltern beim Kauf der Kindersonnenbrille achten?

Die Gläser: Lassen Sie lieber die Hände weg von bunten Billigsonnenbrillen, die es im Souvenirladen oder am Kiosk gibt. Denn die Brille muss perfekt passen, sollte robust, kratzfest und bruchsicher sein und vor allem schützen. Das Wichtigste ist, dass die Kindersonnenbrille einen 100%igen UV-Schutz bietet und den Anforderungen der Norm DIN-EN 1836 entspricht. Achten Sie deshalb auf das CE-Zeichen auf dem Bügel. Die Tönung der Gläser sagt übrigens nichts über den UV-Schutz aus, sondern gibt den Blendschutz, also die Lichtdurchlässigkeit an. Man unterscheidet hier die Kategorie 1 bis 4. Wobei 1 am meisten und 4 am wenigsten lichtdurchlässig ist. Für Kinder empfiehlt sich ein Blendschutz von 2 bis 3.

Die Fassung: Eine gute Kindersonnenbrille ist an die kindliche Form von Gesicht und Kopf angepasst und enthält keine scharfen Metallteile. Gläser und Fassung sollten die Augen vollständig bedecken und eine möglichst umschliessende Form haben, die verhindert, dass Sonnenlicht seitlich einfällt. Ein guter und sicherer Sitz der Sonnenbrille ist wichtig, damit sie beim Bücken und Toben nicht gleich herunterfällt. Am besten befestigt man zusätzlich ein Brillenband an den Bügeln.

Beziehen Sie Ihr Kind bei der Auswahl der Sonnenbrille mit ein. Denn nur wenn die Brille dem Kind gefällt, können Sie sicher sein, dass es diese auch gern trägt und sich damit wohlfühlt.

Wir beraten Sie gerne und zeigen Ihnen die passenden Modelle für Ihr Kind.

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