Von einer Hornhautverkrümmung haben die meisten schon gehört, aber die wenigsten wissen, was das überhaupt ist. Die Hornhaut ist der vordere äussere, gewölbte Teil des Auges, der mit Tränenflüssigkeit benetzt ist. Also dort wo man draufsieht, wenn man ein Auge betrachtet. Weil dieser Teil nicht perfekt rund ist, sondern etwas verformt, haben die meisten Menschen eine leichte Hornhautverkrümmung, die bei vielen aber unbemerkt bleibt. In der Fachsprache nennt man die Hornhautverkrümmung Astigmatismus. Das kommt vom Griechischen und heisst wörtlich übersetzt Punktlosigkeit. Fachleute sprechen auch von der Stabsichtigkeit. Es bezeichnet einen besonderen Brechungsfehler im Auge. Die in das Auge einfallenden Lichtstrahlen werden dabei nicht in einem Punkt gebündelt, sondern eher strich- oder eben stabförmig. 

Liegt eine höhere Hornhautverkrümmung vor, sieht man alles in der Nähe und in der Ferne unscharf. Brillenträger haben oftmals eine Hornhautverkrümmung. Sie können das selber testen: Wenn Sie die Augen zusammenkneifen und dann schärfer sehen, haben sie eine Hornhautverkrümmung.

Der Augenoptiker stellt die Hornhautverkrümmung beim Sehtest fest. Er prüft wo die Hornhaut stärker gebogen ist und wo flacher. Also die verschiedenen Radien. Er kann die genauen Dioptriewerte und die exakte Achslage der Hornhautverkrümmung bestimmen, um dies im entsprechenden Brillenglas zu berücksichtigen. Auf dem Rezept bzw. dem Brillenpass findet sich dann z.B. der Wert „cyl -1,0 A 85°“ wieder. Das bedeutet, Zylinderkorrektur von einer Dioptrie in einer Achslage von 85 Grad. Letzteres definiert in welche Richtung die Hornhautverkürmmung korrigiert werden muss. Die Zahl bewegt sich zwischen 0 und 180 Grad. Eine Hornhautverkrümmung bis zu 0,5 Dioptrie ist normal und weist auf eine fast gleichmässig geformte Hornhaut hin. Sie wird nicht zwingend korrigiert.

Eine Hornhautverkrümmung kann angeboren sein oder sich mit der Zeit entwickeln. Unterliegt aber weniger als die Kurz-oder die Weitsichtigkeit einer wachstumsbedingten Veränderung.