Vielleicht kennen Sie das Phänomen? Ein Augenlid fängt unwillkürlich an zu zucken. Es fühlt sich an, wie wenn das ganze Auge vibrieren würde und kann, wenn es über Stunden auftritt, schon sehr lästig sein. Von aussen ist das Zucken allerdings meistens kaum zu bemerken. Oft verschwindet es genauso willkürlich, wie es aufgetreten ist. Ein Augenzucken ist im häufigsten Fall harmlos, auch wenn es für Tage andauern sollte. Es handelt sich um sogenannte faszikuläre Zuckungen, das sind unwillkürliche Bewegungen kleiner Muskelgruppen ähnlich Vibrationen, die zwar sichtbar sein können, aber nicht unbedingt eine Bewegung anschliessen. Solche faszikuläre Zuckungen können aber bis zu motorisch wirksamen Muskelzuckungen und dabei starken Bewegungen reichen, z.B. dem Beinzucken vor dem Einschlafen.

Diese leichten Augenlid-Zuckungen können über eine gewisse Zeit z.B. am Unter- oder Oberlid des Auges erfolgen oder über Tage immer wieder auftreten. Das Augenlid zieht sich dabei seitlich zusammen, was für den Patienten sehr störend sein kann, aber vom Gegenüber kaum wahrgenommen wird, da die Zuckungen sehr fein sind. Am Häufigsten lassen sich Ursachen wie Stress, Übermüdung und visuelle Überlastung, Nervosität und innere Anspannung identifizieren, die sich dann auch leicht durch genügend Schlaf lösen lassen. Um das störende Lidzucken akut zu mildern, kann auf Entspannungstechniken zurückgegriffen werden. Yoga, Atemtherapie und autogenes Training helfen, Verspannungen zu lösen. Hilfreich ist auch ein warmer Waschlappen, der für ein paar Minuten auf die Augenlider gelegt wird oder eine kleine, sanfte Massage des Augenlides, die Linderung schafft.

Tritt dieses Augenzucken sehr häufig auf, sollte es abklärt werden, um eine Erkrankung auszuschliessen. Ein Mineralmangel, eine Infektion im Auge oder eine neurologische Erkrankung könnten die Ursache sein. Auch wenn letztere eher selten sind. Die Einnahme von Stimulantien wie z.B. Alkohol oder Ritalin können Faszikulationen ebenfalls auslösen oder verstärken. Am Auge wird es durch trockene Augen und andere Reizerscheinungen an der Oberfläche des Auges oder der Lider gefördert.

Immer wenn zum Augenzucken weitere Symptome, wie z.B. Rötungen oder Schwellungen hinzukommen, sollte dies abgeklärt werden, weil es sich im Gegensatz zur obigen leichten Befindlichkeitsstörung, um eine Krankheit handelt. Diese gilt es mit Medikamenten zu behandeln. Eine Reizung der Bindehaut kann nämlich ebenfalls ein Verursacher von Lidzuckungen sein. Im seltensten Fall kann ein Krampf des ringförmig angelegten Muskels auftreten. Ausgesprochen auffällig auch von aussen, ist das rhythmische krampfhafte Schließen des ganzen Auges. Der Augenschliessmuskel wird ohne die Möglichkeit einer willentlichen Beeinflussung aktiviert. Man spricht von einem Augenlidkrampf. Dies ist eine Bewegungsstörung, die durch eine Fehlsteuerung im Gehirn verursacht werden. Die Folge ist ein nervöses Ungleichgewicht. Abhilfe schafft nur eine vorübergehende Lähmung des Schliessmuskels, mittels einer Spritze, die ein leichtes Muskellähmungsmittel enthält, auch bekannt als Botox. Betrifft dies beide Augen ist der Patient phasenweise praktisch blind. Man unterscheidet eine idiopathische (primäre, d.h. mit unbekannter Ursache) und eine symptomatische (sekundäre) Form des Lidkrampfes. Man geht davon aus, dass sowohl bei der idiopathischen als auch bei der symptomatischen Form eine Erkrankung der sogenannten Stammganglien im Gehirn mit einer Störung des Dopamin-Stoffwechsels vorliegt. Bei Dopamin handelt es sich um einen Botenstoff (Transmitter) im Gehirn. Außerdem vermutet man bei der idiopathischen Form, dass Erbfaktoren bei der Entstehung der Krankheit eine Rolle spielen. Zwar werden die Symptome durch Stress und psychische Belastungen verschlimmert, jedoch handelt es sich nicht um eine psychische Erkrankung. In schweren Fällen kann sich der Lidkrampf auf das ganze Gesicht ausdehnen.

Auf alle Fälle ist bei langanhaltenden oder regelmässig auftretenden Zuckungen der Augenlider und bei zusätzlich auftretenden Beschwerden oder Veränderungen am Auge ein Arzt aufzusuchen.

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