Welche Zahl sehen Sie hier? Der klassische Test für Farbfehlsichtigkeit nach Ishihara.Wikimedia Commons

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt totale oder partielle Farbenblindheit
  • Die partielle Farbenblindheit ist angeboren
  • Totale Farbenblindheit ist eher selten

Totale Farbenblindheit

Eine totale Farbblindheit kann entweder angeboren oder auf eine Schädigung zurückzuführen sein, sei es an der Netzhaut, an den optischen Bahnen, an der Hirnrinde etc.

Totale Farbenblindheit läuft zumeist mit anderen Erscheinungen einher wie Lichtscheu, Zwang zum Blinzeln, vermindertes Sehvermögen und äussert sich durch völliges Unvermögen, „bunte“ Farben zu erkennen (griech: Achromatopsie – Unfarbigkeit). Unterschieden werden also nur Helligkeitswerte in einer schwarz-grau-weissen Welt.

Partielle Farbenblindheit

Eine angeborene, partielle Farbenblindheit, tritt in folgenden Formen auf:

1. Bei der Rotblindheit“ (Protanopie) kann Rot nicht wahrgenommen werden. Dadurch treten Verwechslungen auf, wie z.B. Rot mit Gelb, Braun mit Grün bzw. jede Farbe miteinander, so dass Violett mit Blau und Dunkelrot mit Schwarz benannt wird.

2. Bei der „Grünblindheit“ (Deuteranopie) wird demzufolge Grün nicht wahrgenommen. Der „Deuterane“ hat mit Ausnahme der Dunkelrot-mit-Schwarz-Verwechslung die gleichen Probleme wie der „Protane“.

3. „Blaublindheit“ (Tritanopie) – Blau wird nicht wahrgenommen. Der „Tritane“ verwechselt Rot mit Orange, Blau mit Grün, Grüngelb mit Grau sowie auch Violett und Hellgelb mit Weiss.

Oft unbemerkt

Sowohl die totale Farbenblindheit als auch die Tritanopie ist selten anzutreffen. Es ist keineswegs sicher, dass ein Betroffener bemerkt, in welchem Masse eine Farbenfehlsichtigkeit für ihn beeinträchtigend wirkt. Der Betroffene ist ja Welt hineingeboren worden, in der man Blut rot nennt, die Sonne gelb scheint, die Blätter eines Baumes und eine Wiese grün sind.

In vielen Fällen ersetzt demnach Angelerntes tatsächlich Empfundenes. Deshalb ist in den vorerwähnten Fällen stets eine fachärztliche Untersuchung angeraten, die mit Hilfe eines Anomaloskops, einem Spektralfarben – Mischgerät, den Grad und die Art einer möglichen Farbenfehlsichtigkeit zuverlässig erkennt. Für Vorprüfungen haben sich sogenannte „Pseudoisochromatische Tafeln“ (von Stilling, Hertel, Ishihara u.a.) bewährt, die auf der Kenntnis der Verwechslungsfarben der einzelnen Fehlsichtigkeitstypen beruhen. Ihr Prinzip ist, Zahlen und Grossbuchstaben gewissermassen als Farbpunkte-Vexierbild in verwechslungstypische Farbpunktumfelder zu platzieren und den Prüfling nach seinen „Entdeckungen“ zu befragen.

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