Kontaktlinsen gibt es schon länger als man vermuten könnte. Sucht man nach Hinweisen zu deren Entwicklung stösst man auf den Künstler Leonardo da Vinci (1452 – 1519) der einige Experimente zum Thema Sehen durchführte und sich wassergefüllte Glasschalen aufs Auge legte, um das Sehen unter Wasser zu untersuchen. Er skizzierte auch – neben vielem Anderen – das menschliche Augen detailgetreu. Allerdings war er sich wohl nicht bewusst, dass er mit diesen Experimenten Lösungen zur Fehlsichtigkeit vorspurte. Es ging nämlich noch eine ganze Weile bis Fehlsichtigkeiten effektiv korrigiert werden konnnten. Das theoretische Wissen wurde aber mit dem Philosophen und Naturwissenschaftler René Descartes geschaffen. Er hatte die Vision von Gläsern direkt auf den Augen, um die Sehkraft wiederherzustellen. Er behalf sich damit dem physikalischen Prinzip der Lichtbrechung, in dem er ein mit Wasser gefülltes Röhrchen ans Auge hielt. Diese Ansätze waren aber rein theoretisch. Die Umsetzung erfolgt erst viele Jahre später.

Als das eigentliche Geburtsjahr der Kontaktlinse gilt 1887. Verschiedene Ärzte und Wissenschaftlicher in Deutschland, der Schweiz und Frankreich forschten und testeten verschiedene Materialien. Die Doktorarbeit „Eine Kontaktbrille“ von Adolf Eugen Fick aus Zürich 1888 kann als der Durchbruch bezeichnet werden. Er entwickelte aus Glas geblasene Schalen, die direkt aufs Auge gelegt wurden. Diese so  genannten Skleralschalen (Sklera = Lederhaut) waren durch das Material bedingt allerdings sehr groß – mehr als 20 Millimeter, nicht sauerstoffduchlässig und sie bedeckten die Hornhaut und Teile der Lederhaut des Auges. Da sie zusätzlich das Auge extrem reizten, konnten sie nur wenige Minuten getragen werden. Außerdem bestand immer die Gefahr von schweren Augenverletzungen durch eine zerbrochene Kontaktlinse. Auch weitere Doktorarbeiten wie jene von August Müller aus Kiel „Brillengläser + Hornhautlinsen“ von August Müller und die Versuche der Kontaktlinsenanpassung eines Pariser Augenarztes namens Eugene Kalt, verfeinerten die Technik langsam.

1911 fertigte Carl Zeiss die ersten passgenauen Schalen aus Glas in unterschiedlichen Stärken, in Ungarn wurden Abdrücke von Augen gemacht, um die Form des Glases genau an das individuelle Auge anpassen zu können.

1928 wurde ein neues Material entdeckt, dass die Kontaktlinse erstmals vermarktbar machte. Acrylglas – besser bekannt als Plexiglas. Es war formstabil und auch besonders kratzunempfindlich. Zudem ermöglichte die Erfindung des Plexiglases eine deutliche Reduzierung des Durchmessers der Kontaktlinse. Allerdings war auch dieses Material nicht sauerstoffdurchlässig. Die Linsen konnten deshalb noch nicht sehr lange getragen werden. Erst 1946 gelang Heinrich Wöhlk die Herstellung einer Linse, die genau auf die Hornhaut passte und bis zu 8 Stunden getragen werden konnte. 1953 ließen sich die Wissenschaftler Wichterle und Lim das erste Weichlinsenmaterial patentieren. Es handelte sich hierbei um ein Material, aus dem sich an der Drehbank weiche Kontaktlinsen fertigen ließen. Die ersten wasserhaltigen Hydrogel-Kunststoffe entwickelte Wichterle 1961. Diese erschlossen neue Dimensionen in der Kontaktlinsenforschung und erstmals konnten weiche Kontaktlinsen hergestellt werden, die den für die Hornhaut so wichtigen Sauerstoff durchließen. Die folgenden Jahre waren von Materialforschung geprägt. Die Linsen wurden immer stabiler und ablagerungsresistenter und der Wassergehalt wurde immer weiter optimiert. Natürlich geht die Forschung auch heute noch immer weiter. Die Linsen werden ständig komfortabler, lassen sich länger tragen und in Zukunft wird wohl sogar Informationstechnologie, feinste Computerchips, darin eingesetzt.

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