Was sieht ein Neugeborenes? Wie entwickelt sich sein Sehen? Welche Fehlsichtigkeiten können auftreten? Wann soll man zum ersten Mal zu einer Augenkontrolle? Dies sind Fragen, die sich Eltern stellen. Besonders jene, die selber eine Fehlsichtigkeit haben. Der folgende Artikel gibt Hinweise und Erläuterungen zur Entwicklung der Augen von Kindern.

Reifeprozesse der Augen 
Hell und dunkel nimmt das Ungeborene  schon im Mutterleib wahr. Es reagiert nach der Geburt bereits auf Lichtquellen und Blendung. Die Augen kann es ebenfalls schon bewegen. Und zwar in alle Richtungen. Trotzdem sieht es nur in der Nähe etwas. Augen und Sehnerv sind zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht vollständig entwickelt. Die Nervenbahnen, die Augen und Gehirn verbinden, sind ebenfalls nicht ausgebildet. In den ersten 7 Lebensjahren finden wichtige Reifeprozesse des Sehsinnes statt.

Ab etwa einen Monat findet ein Baby Interesse daran, klare geometrische Formen mit starken Kontrasten zu betrachten. Eltern können dies fördern, in dem sie ihm z.B. ein Bild mit einem Schachbrettmuster aufhängen. Das Baby wird mit Interesse reagieren, die Aufmerksamkeitsspanne ist allerdings nur sehr kurz. Erst im Alter von 6-12 Wochen stellt es Augenkontakt her, kann Gegenstände fixieren und Farbunterschiede wahrnehmen. Es sieht auf etwa 25 cm Entfernung scharf. Mit 6 Monaten kann ein Kind auf grössere Entfernung scharf sehen und verfügt über räumliches Sehen. Es kann von einem Gegenstand zum anderen schauen. Mit 12 Monaten können Kleinkinder auch Gegenstände verfolgen, die sich bewegen. 

Früherkennung

Bei ungefähr jedem zehnten Kleinkind tritt eine Sehstörungen auf. Eine frühzeitige Abklärung macht daher Sinn, Kleinkinder sind jedoch zu wenig  kooperativ für eine Augenkontrolle, wie sie bei Erwachsenen durchgeführt wird. Bei genauer Beobachtung ihres Verhaltens lassen sich aber auch schon bei Babies Sehstörungen erkennen. Die Kinder selber, selbst in fortgeschrittenem Alter, können die Seheinschränkung nicht benennen, weil sie diese gerade bei einseitigen Sehstörungen oft nicht beeinträchtigt oder weil sie sich zur Gänze an die Fehlsichtigkeit gewöhnen und sie als gegeben betrachten. Sie passen ihre Gewohnheiten entsprechend an. Sie behelfen sich zum Beispiel durch Schiefstellung des Kopfes oder Augenzwinkern. Es ist die Aufgabe der Eltern und des Kinderarztes auf auffälliges Verhalten des Kindes und auf noch so leichte Abweichungen der Augenstellung (Schielen) zu achten. Typische Anzeichen einer Kurzsichtigkeit (sehen in der Nähe gut, in der Ferne schlechter) sind zum Beispiel das Zusammenkneifen der Augen und Blinzeln, um scharf zu sehen sowie auftretende Müdigkeit. Weiter wird ein Kind mit Kurzsichtigkeit lieber im Nahbereich tätig sein. Das Fernsehbild, die Tafel in der Schule oder der Ball beim Ballspielen können nur schwer oder gar nicht erkannt werden. Bei Weitsichtigkeit sind die Symptome oftmals Kopfschmerzen, rote Augen, Konzentrationsschwäche, schnelles Ermüden beim Lesen oder Schreiben sowie Unruhe. In der Ferne kann das Kind unter Umständen alles recht gut erkennen, muss sich aber anstrengen, um im Nahbereich gut zu sehen.

Augentest

Durch eine Sehprüfung und Untersuchung beim Kinderarzt finden Sie gegebenenfalls Hinweise auf eine Sehstörung. Wenn nötig, wird das Kind zum Augenarzt überwiesen. Die Gesundheitsoptiker empfehlen eine Augenuntersuchung durch den Kinderarzt in den folgenden Abständen: Nach der Geburt, im Alter von 9-12 Monaten, im Alter von 18 -24 Monaten, bei Kindergarten- und bei Schuleintritt und regelmässig zwischen dem 8. und 18. Lebensjahr.

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