Eine Netzhautablösung bezeichnet eine Ablösung der innersten Schicht des Auges. Diese ist für das Sehen verantwortlich bzw. sie verwandelt das Licht in Nervenimpulse und sortiert visuelle Infos, ehe diese über den Sehnerv ans Gehirn übermittelt wird. Deshalb kann eine Netzhautablösung von einer massiven Sehverschlechterung bis hin zu einer Erblindung führen. 

Ursachen können zum einen in der altersbedingten Schrumpfung des Glaskörpers zu finden sein, bei der es zu Rissen oder Löchern in der Netzhaut kommen kann. Solche ziehende Kräfte können aber auch spontan bei sehr stark kurzsichtigen Personen auftreten. Bei Ihnen ist der Augapfel zu lang, wobei die Netzhaut  stärker unter Spannung als bei einem normalsichtigen Menschen steht. Dadurch ist die Netzhaut stärker gefährdet zu reißen: Von den Kurzsichtigen erkranken 7 Prozent an einer Netzhautablösung. Weitere Ursachen sind z.B. Unfälle mit Kopfverletzungen oder Prellungen im Augenbereich beispielsweise durch einen Ball oder aber Augenerkrankungen wie Grüner Star, Augentumor oder Diabetes. Auch Menschen, die unter wiederholten Augenentzündungen leiden oder bereits eine Netzhautablösung hinter sich haben, sind verstärkt gefährdet, eine Netzhautablösung zu erleiden. Eine regelmässige Kontrolle der Netzhaut ist bei ihnen stark angezeigt.

Wichtig ist die regelmässige Vorsorge beim Augenarzt oder Gesundheitsoptiker auch für Personen, bei denen Eltern oder Geschwistern, die bereits eine Netzhautablösung hatten. Durch die Fotografie des Augenhintergrundes, die der Gesundheitsoptiker mit einem speziellen Gerät macht, kann er von Kontrolltermin zu Kontrolltermin Veränderungen identifizieren. Der Gesundheitsoptiker darf von Gesetzes wegen zwar keine Diagnose stellen, wird sie bei Unregelmässigkeiten oder Veränderungen aber als Notfallpatient an einen Augenarzt überweisen, so dass sie keine wertvolle Zeit verlieren und sofort einen Termin erhalten. In oben genannten Vorsorgeuntersuchungen wird die Netzhaut bei weiter Pupille auf spontane Risse oder gefährliche Netzhautbereiche (dünne Stellen, welche schnell reissen könnten) untersucht. Diese können prophylaktisch in einer Augenklinik mit Laser verschweisst werden, damit es nicht zu einer Netzhautablösung kommen kann. 

Wenn Sie bereits Anzeichen wahrnehmen, gilt es sofort einen Augenarzt oder eine Augenklinik aufzusuchen.  Die Anzeichen sind nicht schmerzhaft, deshalb sollten Risikopatienten (ältere oder stark kurzsichtige Menschen, Menschen, die einen Unfall hatten oder eine Augenoperation zwingend die folgenden Anzeichen kennen. Denn es gilt, keine Zeit zu verlieren, um eine vollständige Ablösung zu vermeiden. Auch sollte die Behandlung so schnell wie möglich erfolgen, denn je mehr die abgelöste Netzhaut abstirbt, desto kleiner ist die Chance auf Erholung des Sehens. Dies sind die gängisten Anzeichen:

  • Typisch ist, dass die Anzeichen nur an einem Auge vorkommen!
  • Es erscheinen Blitze oder bogenförmige Lichterscheinungen, die nicht auf Kreislaufstörungen oder Migräneanfälle zurückzuführen sind.
  • Sie sehen plötzlich schlechter.
  • Sie sehen wie durch einen Vorhang oder einen Schleier.
  • Sie erfahren eine starke Zunahme von Punkten oder Schlieren im Gesichtsfeld.
  • Sie sehen Schatten, schwarze oder rote Gebilde oder eine starke Zunahme von Schlieren im Gesichtsfeld.
  • Sie sehen eine dunkle Mauer, die sich langsam immer mehr vors Auge schiebt.
  • Sie sehen einen „Russregen“ oder Tausende von schwarzen Pünktchen, die wie Mücken aussehen.
  • Ihr Gesichtsfeld ist eingeschränkt.

Was wird der Augenarzt tun und was ist die Heilungschance?

Bei kleineren, peripheren Ablösungen genügt allenfalls eine Laserbehandlung, die ein gut ausgestatteter Augenarzt ambulant in der Praxis durchführen kann. Bei grösseren und zentralen Netzhautablösungen wird der Augenarzt sie notfallmässig in eine Augenklinik überweisen, wo sie operiert werden. Heutzutage ist die Behandlung von Netzhautablösungen glücklicherweise sehr fortgeschritten. Wie stark sich das Auge aber erholt, hängt im Wesentlichen vom schnellen Erkennen der Anzeichen, bzw. dem Aufsuchen eines Arztes oder einer Klinik, vom Ort, wo sich die Ablösung befindet und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Auges ab.

 

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