Ein geplatztes Äderchen im Auge sieht schlimm aus, ist aber meistens harmlos. In gewissen Fällen ist es jedoch ein Fall für den Spezialisten. Wikimedia Commons

Das Wichtigste in Kürze

  • In den meisten Fällen ist es sinnvoll, gleich einen Augenarzt oder Gesundheitsoptiker aufzusuchen
  • Nicht richtig behandelt, kann eine Verletzung das Sehen dauerhaft verschlechtern

Eine Augenverletzung mag auf den ersten Blick noch so harmlos erscheinen: In den meisten Fällen ist es sinnvoll, gleich einen Augenarzt oder Gesundheitsoptiker aufzusuchen. Auch über kleine Verletzungen des Auges dringen leicht Keime ein, die zu schweren Entzündungen führen. Ausserdem sind Verletzungen im Inneren des Auges möglich, die von aussen nicht unbedingt zu erkennen sind. Nicht selten kann eine scheinbar harmlose Verletzung, wenn sie nicht richtig behandelt wird, das Sehen dauerhaft verschlechtern oder im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Manchmal treten Spätfolgen einer Verletzung erst nach Monaten oder Jahren auf.

Ursachen für eine Augenverletzung

Schon kleine Fremdkörper können Verletzungen des Auges herbeiführen. Etwa wenn Rost, Sand oder Fliegen in die Augen gelangen. Bei leichten Verletzungen hilft sich das Auge selbst, indem es vermehrt Tränenflüssigkeit bildet, die den Fremdkörper von alleine wegschwemmt. Häufige Ursache für eine Augenverletzung ist stumpfe Gewalteinwirkung auf das Auge (z. B. durch Faustschlag, Ball oder Sektkorken). Verletzungen durch spitze Gegenstände können die Hornhaut schädigen. Solche Augenverletzungen müssen sofort behandelt werden, ebenso wie Verätzungen mit Flüssigkeiten (Chemikalien, Waschmittel).

Wann zum Arzt?

Wenn Fremdkörper (vor allem spitze und scharfkantige Teilchen) im Auge feststecken, sollten Sie jede Augenverletzung vom Arzt behandeln lassen. Selbst eine kleine Hornhautverletzung kann zu einer Geschwulst führen und folgenschwere Komplikationen mit sich bringen. Augenverletzungen sollten Sie ferner einem Arzt zeigen:

  • wenn auch nach dem Entfernen eines oberflächlichen Fremdkörpers heftige Schmerzen, Rötung, Tränen und Lichtscheu auftreten.
  • bei Verätzungen mit Säuren, Laugen oder Chemikalien (z.B. Haushaltsreinigungsmittel)
  • bei Verätzungen mit Lebensmitteln (z.B. Essig, Zitrone), wenn nach gründlichem Spülen noch länger Beschwerden wie Schmerzen, Rötung, Tränen und Lichtscheu bestehen.
  • bei Verbrennungen.
  • bei Schlägen und anderen stumpfen Gewalteinwirkungen auf das Auge (z.B. Ball, Schneeball) wegen der Gefahr innerer Verletzungen.

Was wird der Arzt machen?

Der Arzt wird das Auge gründlich untersuchen und je nach Verletzungsursache und -zustand das Auge behandeln, also beispielsweise Fremdkörper entfernen. In manchen Fällen ist es danach nötig, einen Verband anzulegen, um das Auge ruhig zu stellen. In schweren Fällen einer Augenverletzung muss operiert werden.

Zur Vorbeugung gegen Infektionen nach einer Augenverletzung helfen Augensalben oder Augentropfen mit Antibiotika wie beispielsweise Gentamicin, Ofloxacin, Polymyxin B oder Neomycin.

Was kann man bei Augenverletzungen selbst tun?

Oberflächliche Fremdkörper (wie Wimpern oder Insekten) können Sie vorsichtig mit einem sauberen Taschentuch entfernen. Wischen Sie dabei in Richtung des inneren Augenwinkels. Man kann auch versuchen, den Fremdkörper mit Wasser auszuspülen. Bekommen Sie den Fremdkörper nicht selbst heraus, gehen Sie bitte zum Augenarzt. Bei scharfkantigen Teilchen sowie Metall- oder Glassplittern wenden Sie sich bitte ohne Selbstversuche sofort an einen Augenarzt. Keinesfalls reiben!

Bei Verätzungen das Auge sofort spülen

Augenverätzungen gehören zu den Notfällen in der Medizin. Bei Verätzungen (egal ob Säuren oder Laugen) sollten Sie das Auge sofort mit sehr viel klarem Wasser (Leitungs- oder Mineralwasser) ausspülen. Notfalls geht das auch mit Flüssigkeiten wie Limonade oder lauwarmer Tee, keinesfalls aber mit Milch. In diesem Fall jedoch nicht Richtung Nase. Schnell kann sonst auch noch das andere Auge in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei einem krampfartigen Verschluss der Augenlider als Schutzreaktion dürfen Sie die Lider zum Spülen mit den Fingern vorsichtig auseinanderziehen. Und sofort zum Augenarzt, besser noch in eine Augenklinik, bringen lassen.

Vorsicht bitte auch bei Kontaktlinsenflüssigkeit: Nicht jede darf ins Auge gelangen!

Bei schweren Augenverletzungen Notarzt rufen

Schwere Augenverletzungen sind ein Fall für den Notarzt. Wenn beispielsweise ein Fremdkörper in der Hornhaut oder tief im Auge steckt, ziehen Sie ihn auf keinen Fall raus, sondern belassen Sie ihn, wo er ist. Decken Sie Wunden am Auge am besten mit einem sterilen Tuch (notfalls einem (Tempo)-Taschentuch ohne Zusätze) ab.

Vorbeugen ist wichtig, damit nichts passiert

Die Augen sind ein sehr empfindliches Organ und für Verletzungen anfälliger, als die meisten von uns glauben. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie Ihre Augen schützen. Dabei helfen die folgenden Tipps:

  • Bei gefährlichen Handwerksarbeiten oder Arbeiten mit aggressiven Chemikalien unbedingt eine Schutzbrille tragen.
  • Beim Sport eine Brille mit Kunststoffgläsern tragen, die sicher sitzt.
  • Sektkorken nicht knallen lassen, sondern die Flaschen vorsichtig öffnen. Das Entweichen des Korkens mit einem Tuch verhindern.
  • Beim Zünden von Silvesterraketen die Vorschriften beachten.

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